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Ist das nicht die Frage aller Fragen? Wir sind übergewichtig, gehen eventuell zu einem Arzt oder einer Ärztin, um Hilfe zu bekommen, und wer steht uns da gegenüber? Ein ebenfalls übergewichtiger Mensch.
Da überlegt man sich dann doch schon, ob das der richtige Mensch ist, den man wegen einer Abnahme, wegen des Erreichens eines gesunden Gewichts fragen sollte ...
Aber warum ist das so? Warum kann es überhaupt sein, dass es übergewichtige ÄrztInnen gibt? Die müssten doch eigentlich alles über Gesundheit wissen. Deshalb gehen wir ja zu ihnen.
Oftmals wird davon ausgegangen, Leute, die übergewichtig sind, hätten keine Disziplin. Haben ÄrztInnen keine Disziplin? Sie haben ein mordsmäßig anstrengendes und anspruchsvolles Studium durchgestanden, über viele, viele Jahre. Sie haben eine vielleicht noch anstrengendere Assistenzarztzeit durchgestanden. Wieder über viele, viele Jahre.
Kann das jemand tun, der keine Disziplin hat? Nein, das ist wohl ziemlich ausgeschlossen.
Aber woran liegt es dann, dass ein Mensch, der andere Menschen heilen soll, selbst zu viel wiegt?
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Ich bin immer wieder schockiert, wie sehr die Idee von „Wenn ich abnehmen will, muss ich Kalorien rein - Kalorien raus zählen“ immer noch in die Köpfe vieler wie eingebrannt ist.
Das hat die Gehirnwäsche der letzten 50 Jahre bewirkt. Und die meisten sind sich noch nicht einmal dessen bewusst, dass ihr Gehirn gewaschen worden ist. Sie meinen, das wäre einfach die Wahrheit.
Dabei ist es das Gegenteil davon. Kalorien haben nichts mit der Biologie des menschlichen Körpers zu tun – auf die es beim Zunehmen oder Abnehmen ankommt –, sondern mit Physik. Damit, wie eine Maschine Energie verwendet. Eine leblose Maschine, die nichts mit uns Menschen zu tun hat, z.B. eine Dampfmaschine.
So entstand ursprünglich der Begriff der Kalorie. Um die Energie zu beschreiben, die man braucht, um eine Dampfmaschine anzutreiben.
Ist unser menschlicher Körper eine Dampfmaschine? Wohl eher nicht.
Dennoch wurde das Einsetzen von Kalorien für die Nutzung von Diäten nach kurzer Zeit widerspruchslos hingenommen. Und heute wird so getan, als ginge es gar nicht anders. Der größte Quatsch aller Zeiten.
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Hier ist es nun, das ultimative Abnehmbuch! 😊 Lange habe ich mich selbst mit Übergewicht herumgeschlagen und nie den richtigen Weg gefunden. Aber schon vor einiger Zeit merkte ich, dass Kalorienzählen nicht der richtige Weg sein kann. Denn nicht nur ich, sondern auch andere Übergewichtige haben das über Jahre und Jahrzehnte getan, dabei aber eher zugenommen als abgenommen. Und es war sehr mühsam.
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Ist es nicht so, dass viele Leute, die es noch nie getan haben, bei dem Wort Fasten an Verzicht denken? Ja, gib’s zu, du hast das jetzt auch gerade gedacht. 😉 Falls du noch nie gefastet hast.
Jeder und jede, die je gefastet hat, denkt natürlich anders. Wir wissen, dass Fasten kein Verzicht ist, sondern ein Gewinn. Dass man sich großartig fühlt, viel mehr Energie hat als normalerweise, dass der Kopf wunderbar frei wird, dass alles, was man tut, auf einmal fast ohne Anstrengung abläuft. Dass man besser arbeiten kann, besser Sport machen kann (falls man Sport macht. Das ist keine Bedingung), dass man das Leben einfach rundum mehr genießt.
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Das Fragezeichen steht da nicht zufällig. Und eigentlich durfte es noch nicht einmal da stehen, denn die Aussage ist falsch.
Es ist aber das, was uns seit Jahren, nein seit Jahrzehnten erzählt wird. Wenn man alles nur in Maßen isst, wenn man es mit nichts übertreibt, dann bleibt oder wird man schlank. Dann kann man alles essen, ohne sich für irgendetwas schuldig zu fühlen.
Das heißt, wenn man Zucker in Maßen isst (was für ein Maß wäre das überhaupt?), ist das gesund? Man sollte es nur nicht übertreiben?
Na ja. Früher war es so, sagen viele. Schließlich waren so ziemlich alle Leute bis ca. 1980 schlank. Und damals gab es keine Diäten, kein Low Carb oder Low Fat, alle haben alles gegessen, was ihnen schmeckte. Mischkost.
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Wussten Sie, dass Ihr Cortisol UND Ihr Insulin ansteigen, wenn Sie Stress haben? Nicht nur Stress zu Hause oder im Büro, sondern auch Stress dadurch, dass man beispielsweise zu wenig schläft oder dass man so schlecht schläft, obwohl es lange Stunden sind, dass man wie gerädert aufwacht. Schlafentzug (und auch schlecht schlafen ist so etwas wie Schlafentzug) ist die beste Methode, um zuzunehmen.
Beide Hormone sollten nicht ständig auf hohem Niveau sein. Cortisol ist dazu da, schnell viel Energie zu mobilisieren, wenn wir uns einer Gefahr gegenübersehen und entweder kämpfen oder fliehen müssen. Solche Gefahren wie beispielsweise Wölfe, die uns im Wald überfielen, hielten jedoch nicht über Tage oder Wochen an. So schoss das Cortisol kurzzeitig hoch, um uns zu ermöglichen, uns zu verteidigen oder wegzulaufen, dann jedoch war die Situation vorbei (entweder wir konnten die Gefahr abwehren oder wir waren gefressen worden), und das Cortisolniveau sank wieder ab. Das kann unser Körper gut. Wenn wir ihn lassen.
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Ich habe jetzt immer wieder erwähnt, dass es nicht auf die Kalorien ankommt, die man zu sich nimmt, und auch nicht auf die Kalorien, die man verbraucht. Das klingt für viele von uns unverständlich, geradezu unlogisch. Denn jahrzehntelang hat man uns eingeredet, unser Übergewicht wäre das Ergebnis unserer positiven Energiebilanz. Sprich wir nehmen mehr Kalorien zu uns, als wir verbrauchen. Und das macht uns dick. Die Lösung kann also nur sein – so wurde uns fast mit dem Presslufthammer eingebläut – weniger zu essen und uns mehr zu bewegen.
Viele von uns sind diesem Ratschlag gefolgt, mit Diäten und mehr Sport. Kurzzeitig funktioniert das auch, denn wenn unser Körper plötzlich weniger Energie zugeführt bekommt, greift er auf unsere Fettdepots zurück, um unsere lebensnotwendigen Funktionen aufrechtzuerhalten. Bewegt man sich dazu noch mehr, muss er noch ein wenig mehr Energie aus den Fettdepots holen. Wir freuen uns, weil wir abnehmen.
Langfristig funktioniert das jedoch nicht. Denn wenn die verringerte Energiezufuhr anhält – was bei Diäten immer der Fall ist –, passt unser Körper nach relativ kurzer Zeit unseren Energieverbrauch an. Der war zu Anfang aufgrund unseres Übergewichts vergleichsweise hoch, nun sucht der Körper nach Möglichkeiten, den Verbrauch zu verringern. Das gelingt ihm, indem er unsere Körperwärme herunterregelt und andere Körperfunktionen zurückfährt, um Energie zu sparen. Uns wird kalt, wir werden schlapp und müde. Gleichzeitig wird das Hungerhormon Ghrelin hochgefahren, denn wir sollen essen, damit unsere Körperfunktionen nicht ganz einschlafen.
Uns ist jetzt also kalt, wir sind schlapp und müde, und wir haben Hunger.
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Ich würde gern noch mal auf das Kalorienzählen eingehen. Denn zu meinem Erschrecken habe ich festgestellt, dass es tatsächlich Leute gibt, die Natürlich schlank machen oder Intervallfasten und dazu Kalorien zählen! 😲 So in dem Stil: Ich esse nur noch zweimal am Tag, faste 16, 17, 18 Stunden, aber ich achte darauf, dass ich nicht mehr als 1.500 Kalorien zu mir nehme.
Wer zum Teufel kommt denn auf so einen – Entschuldigung – Schwachsinn? Das ist Diätdenken. Kalorien haben absolut nichts mit Übergewicht zu tun. Also kann man auch nicht auf Dauer abnehmen, wenn man die Kalorien reduziert. Man kann tatsächlich für kurze Zeit damit abnehmen, das haben viele Leute oft genug getan, aber nur für so ca. sechs Monate. Dann spätestens wehrt sich der Körper (das tut er schon vorher, aber ab einem halben Jahr merkt man es dann massiv, beispielsweise durch ein Plateau, wir nehmen nicht mehr ab) und hat die Energie, die er verbraucht, dem angepasst, was wir ihm an weniger Energie zuführen. Der Stoffwechsel fährt Stück für Stück herunter, uns wird kalt, wir fühlen uns oft müde und abgeschlagen, und wenn wir dann wieder anfangen, normal zu essen, nehmen wir zu. Obwohl die Kalorienzahl vielleicht sogar niedriger ist als vorher, bevor wir mit der Diät angefangen haben.